Heute möchte ich euch das teuerste Gewürz der Welt vorstellen – den Safran. Im Sommer hab ich eine kleine Dose dieser Kostbarkeit von meiner Lieblingsköchin und Kochbuchautorin Gabriele Gauper, die ich vorigen Herbst kennen lernen durfte, geschenkt bekommen. Ich hab mich natürlich riesig darüber gefreut, da ich das Gewürz auch sehr gern mag.
Der Safran ist ein Krokusgewächs. Seine Zwiebeln kann man im August/September ansetzen und im Herbst beginnt er violett zu blühen. Diese Blüte hat drei gelbe Staubblätter, einen gelben Griffel und drei lange rote Narbenschenkel (aus den Narben wird dann das Gewürz gewonnen). Je kräftiger und roter die Farbe ist umso besser ist die Qualität. Intakte Safranfäden sollte man dem Pulver vorziehen. Aufgrund des stolzen Preises ist Pulver oft verunreinigt und mit billigeren Substanzen (z.B. der Färberdistel) gestreckt. Bei einer Einnahme von 1g Safran über einen längeren Zeitraum, tritt eine Gelbfärbung der Haut ein. Bei Bestehen einer Schwangerschaft sollte Safran, aufgrund der abtreibenden Wirkung, nicht angewendet werden. Dosierungen über zehn Gramm können für den Menschen tödlich sein.
Safran war wegen seiner Kostbarkeit ein Symbol für Reichtum und wurde früher sogar mit Gold aufgewogen. Er ist ein Symbol für wahre Liebe und auf der ganzen Welt Bestandteil in vielen Liebesbräuchen.
Tipp:
Safranessenz herstellen: 2-3 Safranfäden in einer kleinen Schüssel
15-25 Minuten in
warmem Wasser einweichen. Zum Kochen den Safran mit der Einweichflüssigkeit, gegen Ende der
Zubereitung, in das Gericht einrühren. Spart Safranfäden und man bekommt trotzdem viel
Geschmack dadurch ins Gericht.
Das heutige Rezept ist aus Gabriele Gaupers Kochbuch „Grünes Zebra kocht“. Dieses Buch bietet köstliche, vollwertige Gerichte für jeden Tag und es stehen frisches Gemüse, tolle Gewürze und Obst im Mittelpunkt, Fleisch/Fisch dient eher als Beilage. Es ist kein explizites TCM-Kochbuch und dennoch ist es für mich genau ein solches, da es die Philosophie der TCM (mit einheimischen, saisonalen Produkten) perfekt trifft.
Diesen Herbst hatten Gabriele Gauper und ich ein gemeinsames Koch-Projekt „Heimische Superfoods nach TCM“. (Fotos vom Kochworkshop) Im Frühjahr geht es weiter mit einem weiteren Kochworkshop „Detox nach TCM“.
Vom Geschmack her ist Safran scharf, bitter und süß und sollte keinesfalls überdosiert werden.
Die TCM ordnet Safran den Funktionskreisen Milz, Herz, Leber und Niere zu. Safran beseitigt Energie-Stagnationen, regt das Qi an und wirkt gegen Nervenschmerzen, depressive Verstimmungen, nervöse Unruhe und Beklemmungszustände. Er tonisiert mild das Blut und wirkt Rheuma sowie dem Bi-Syndrom entgegen (Wind-Kälte-Feuchtigkeits-Stagnation). Während der Schwangerschaft darf er nicht eingesetzt werden.
Bei einer Blutstase aufgrund von Hitze sollte man regelmäßig Kurkuma und Safran verwenden. Im Falle einer Kälte bedingten Blutstase können Essig und Rotwein hilfreich sein. Bei Yin Mangel, Leere Hitze und Bluthitze wäre dies hingegen kontraindiziert. Blutstase ist ein sehr heikles Thema und gehört unbedingt ärztlich abgeklärt.